Freitag, 1. Mai 2015

DIE BESTEN EMPANADAS, DER LEGENDÄREN TANTE RITA

Heute Mal ein etwas anderer Blog Eintrag. Heute habe ich nämlich gelernt, wie man Empanadas macht und ich sag euch, sie sind sooo lecker und deshalb habe ich alles Step by Step abfotografiert und mit geschrieben und genau das teile ich jetzt mit euch. Ich kann euch nur empfehlen es nachzumachen. Etwas zeitaufwendig, aber es lohnt sich zu 100%

EIN TRAUM VON EMPANADAS
ganz traditionell 

Wir brauchen für die Füllung: 1/2 kg Rindfleisch (Nackensteak) 
                                                     1/2 kg Zwiebeln 
                                                     2 Zehen Knoblauch 
                                                     4 Eier 
                                                     Gewürze (Pfeffer, Petersilie, Salz, Paprikapulver, Knoblauch,                                                                                 Chillipulver )
                                                      Fleischbrühe
Für den Teig: 1 kg Mehl 
                         1 Ei
                         1/2 Tasse Öl 
                         1 Tasse lauwarmes (mehr kalt als warm) Wasser
                         Salz
                         Backpulver
                         
                         und einen Liter Öl zum frittieren


 1. Fleisch in 10 cm lange und            breite Stücke schneiden.







2. Das Fleisch mit etwas Salz und den Knoblauchzehen kochen und ab und an wieder kaltes Wasser hinzufügen, damit es schön zart wird.


3. Die Eier hart kochen, schälen und abkühlen lassen





 4. Die Zwiebeln schälen, in feine Würfel schneiden und daraufhin mit Salz einmassieren, damit der Saft austreten kann.






5. Zwiebeln etwa 15 Minuten in ein heißes Wasserbad lassen und nochmal einen Blick aufs Fleisch werfen.





 
6. Zwiebeln abtropfen lassen.



7. Fleisch abkühlen lassen, etwas quatschen oder in unserem Fall Mate trinken :D
8. Das abgekühlte Fleisch wie die Zwiebeln in feine Würfel schneiden und die Fleischbrühe aufbewahren




9. Etwas Öl mit einem gehäuften Esslöffel Paprikapulver und einem Esslöffel Chillipulver erhitzen und dann die Zwiebeln hinzufügen




10. Sobald die Zwiebeln die Farbe der Gewürze angenommen haben, die Fleischbrühe hinzufügen und die Zwiebeln darin köcheln.

11. Das Fleisch zu den Zwiebeln geben, wenn die Zwiebeln glasig, aber noch gut bissfest sind.

12. Die Füllung vor sich hin köcheln lassen, salzen, einen Esslöffel Pfeffer. Mit Petersilie, Koriander, Knoblauch und Kreuzkümmel nach je nach Geschmack würzen. 

13. Eier jetzt klein schneiden


14. Das Mehl mit Öl, Wasser, Salz, Backpulver und dem Ei zu einem glatten Teig verkneten. Erst mit einem Löffel alle Inhalte vermischen und dann mit der Hand gut durchkneten, dass alles sich verbindet. Jetzt wäre eine Teigmaschine äußerst praktisch, wer aber keine hat, da reicht auch ein Nudelholz aus.


15. Der Teig wird ausgerollt auf etwa 5mm in etwa 15/20 cm breite Streifen.



16. In die Abgekühlte Füllung nun das Ei hinzugeben. Auch Oliven normaler Weise, die hatten wir gerade nicht da, schmecken aber auch so sehr gut.


 17. Den ausgerollten Teig wie auf dem Bild füllen. Eine Empanada enthält einen gehäuften Esslöffel der Füllung.
18. Die leere Teighälfte wird übergeklappt, dann abgedrückt, damit keine Luft mehr in der Teigtasche vorhanden ist und in die Form getippt und gut zugedrückt.









19. Mit einem gezackten Pizzaroller (Es reicht auch ein Messer und gut zudrücken), die Empanadas aus dem Teig schneiden, nochmals gut zudrücken und sie sind fertig zum frittieren.  

 20. Den Liter Öl erhitzen. Jetzt nur noch goldbraun frittieren und fertig. Mit einem Kilo Teig macht man etwa 40/45 Empanadas



FERTIG ZUM SERVIEREN 
GUTEN HUNGER!! 

Das war jetzt wohl das Rezept für Dummies mit den ganzen Bildchen :D 
Der Vulkan ist gestern ein weiteres Mal ausgebrochen, die Leute waren nun aber deutlich entspannter und sind nicht in Panik geraten. Die wunderschöne Natur wird zerstört und hier zum Beispiel, dieser Ort ist voll mit Asche, das Wasser ist nur noch grau. Traurig ist auch, dass durch jeden weiteren Ausbruch mehr Menschen wie auch Tiere ihr zu Hause verlieren..

Der erste Mai also, ich hoffe ihr habt alle schön in den Mai getanzt
Chiaoo Chiaooo :)

Freitag, 24. April 2015

Happy Earth Day

Das war die Sicht von unserem Haus


Vorgestern hat die Erde wohl mit ihrem ganz eigenen "Feuerwerk" gefeiert. Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen soll, denn ich war auch noch die erste von uns, die sich das Spektakel anschauen durfte. Das witzige daran war, dass Anja (meine Vorgängerin) mir aus Deutschland geschrieben hat mit der Frage " Ist der Calbuco ausgebrochen?", weil sie ne Nachricht von nem Freund hier bekommen hat, also alles äußerst verknotet, und ich daraufhin zum Fester gerannt bin und dachte, OKAAY DAS IST NICHT NORMAAL. Die Fotos sagen auch leider nicht im Geringsten das aus, was man wirklich gesehen hat, denn diese gigantische Rauchwolke ist in sekundenschnelle immer und immer größer geworden.
Wir sind ja son bisschen kleine Hinterweltler ohne Fernseher und allem Drum und Dran, die Sirenen die manchmal zur Probe wie in Deutschland abgespielt werden, haben wir natürlich nicht ernst genommen und zu dem Zeitpunkt wurde schon die "Warnstufe rot" im Radio und im Fernsehen angesagt. 
Gut wir haben es dann auch endlich mitbekommen und das Internetfernsehen angeschaltet. Man könnte sagen, dass eine allgemeine Panik in Puerto Montt ausgebrochen ist. Alle wirklich alle mussten von jetzt auf gleich schnellstmöglich ihre Arbeit verlassen und nach Hause fahren. Der ganze Verkehr ist daraufhin zusammengebrochen, denn anstatt, dass alle nach Hause fahren, mussten alle ihre Autos auftanken, im Falle einer größeren Katastrophe und auch die Supermärkte wurden leer gekauft, hauptsächlich Trinkwasser. Kurz gesagt, die Menschen gingen davon aus, dass die Welt jeden Moment untergehen würde. Und was haben wir gemacht? Wir sind in die Messe gegangen und haben danach gemütlich zu Abend gegessen, der Tank unseres Autos war auch leer, aber wir hatten genügend Wasser in alle Töpfe und Wannen und Eimer gefüllt. Kerzen im Falle eines Erdbeebens und dem darauf folgenden Stromausfalls hatten wir meeehr als genug, ich lebe ja schließlich mit Schwestern zusammen, die die Kerzen sogar selbst herstellen, was dazu geführt hat, dass die Leute zu uns kamen und uns nach Kerzen gefragt haben, weil die Supermärkte natürlich keine mehr hatten. Wir haben natürlich ein großes Herz und haben die Kerzen an die Menschen verschenkt. 




Irgendwann wurde dann (natürlich nachdem die ganzen Wasservorräte ausgekauft wurden) gesagt, dass wir uns keine Sorgen machen sollen, denn unsere Wasserversorgung ist unterirdisch und die Asche würde unser Trinkwasser gar nicht verdrecken können. Damit noch ein wenig mehr Panik verbreitet wird, hat die Regierung an alle Handys, die man in Puerto Montt und Umgebung lokalisieren konnte, eine Warnstufe Rot Nachricht geschickt mit lautem Signal. Man hätte echt denken können, dass die Welt untergehen könnte. Die Nachrichten gaben Aufforderungen wie "Schlaft mit Klamotten im Falle, dass ihr euer Haus verlassen müsst" "Man erwartet eine weitere Eruption" "Vielleicht kommt sogar ein Erdbeben hinterher" "Seid auf alles vorbereitet" "Der Flughafen wurde gesperrt" "Kauft euch Masken, wegen den toxischen Gasen". Es wurde nicht versucht, die Menschen zu beruhigen, nein im Gegenteil, die Panik wurde nur noch vergrößert, abgesehen vom Verkehrsnetz ist natürlich auch noch das Kommunikationsnetz zusammen gebrochen, da alle irgendwie versucht haben ihre Familien zu erreichen. 


Mit dem Sonnenuntergang sah es zusätzlich
wirklich spektakulär aus

Und wer hat wirklich unter den Folgen des Ausbruches gelitten? Die Menschen die unmittelbar in der Nähe des Vulkanes leben, die Tiere und die Natur selbst, denn alles im Umkreis wurde von einer 30 cm dicken und schweren Asche- und Vulkansgesteinschicht überdeckt. Die Tiere werden zu 90 % sterben, weil sie nichts fressen können und die Vegetation darunter auch, weil die Erde nicht mehr atmen kann. Die Helikopter sind damit beschäftigt die Waldbrände auf und um den Vulkan zu löschen, da die Lava Brände verursacht hat. Heute Morgen um 08:00 Uhr ist der Vulkan zum dritten Mal ausgebrochen und gerade qualmt er wieder fröhlich vor sich hin. Die Nachrichten berichten, dass die Aschewolke bis ins 1000 km entfernte Santiago geweht wird, aber Puerto Montt selbst, genießt ein paar freie Tage. Der Wind weht immer vorteilhaft für Puerto Montt , da der Wind immer vom Meer aus kommt und nie gegen das Meer wehen wird, von daher ist Puerto Montt quasi am wenigsten betroffen. Mir wurde erklärt, dass es gut ist, dass der Vulkan ausbricht, denn den Vulkan kann man mit einem Menschen vergleichen, wenn es jemandem schlecht geht und sich übergibt, dann geht es der Person besser. Wenn der Vulkan aber nicht ausbricht, dann brodelt er weiter vor sich hin und es kann schlimmeres passieren, so aber spukt er alles aus und kann sich bald wieder beruhigen, aktiv wird er jedoch auf jeden Fall bleiben. Kennt glaube ich jeder, hat man erst einmal alles ausgekotzt, dann sieht das Leben wieder anders und vor allem besser aus. 

Es war und bleibt eine spannende und aufregende Sache hier mit dem guten Calbuco. Die Fotos habe ich alle selbst und aus meinem Viertel hier geschossen. 
Tschüß, Chiaoo und gaanz liebe Grüße aus Puerto Montt
:)

Sonntag, 12. April 2015

222

Tatsächlich... Ich lebe noch... Und heute an einem entspanntem verregnetem Sonntag dachte ich , jetzt muss ich aber mal wieder einen Eintrag schreiben. Ich weiß ich weiß... zur Bloggerin werde ich nicht. Aber heute bin ich ganze 222 Tage schon in Lateinamerika..
Ich hab einen spektakulären und vielseitigen Sommer hinter mir. Ich weiß gar nicht wo ich richtig anfangen soll, denn 3 Monate zusammenzufassen stellt sich als schwierig heraus. Meine Sommer Erinnerungen reichen von Mädchensommerfreizeit, Mission, Zwischenseminar in Buenos Aires, Urlaub in Buenos Aires, Partynächte in Buenos Aires, Urlaub in Brasilien, Zeremonien der Schwestern bis zu entspanntem Nichtstun und Vegetieren bei 38 Grad in Santiago, weil es einfach so unerträglich heiß war, dass selbst Atmen schwer fiel.
Ich hab mir jetzt nochmal alles da oben durchgelesen und denke, dass die Reisen euch Leser am meisten unterhalten werden. Vorher aber einige Fotos von dem Mädchencamp, dass ich mit viel Liebe und zusammen mit den Schwestern vorbereitet habe.

Ich glaub ich brauche nicht zu sagen, wie wunderschön und idyllisch der Ort war..
Schaut selbst..
TRAUM


Schwimmt man hier also einfach in Richtung Sonne, kommt man irgendwann in Neuseeland an

Mich hat wohl die Yogalust überkommen bei
der Aussicht, der Sonne und der reinen Luft..Aber
ich bin ehrlich.. nur für diesen Moment

Man könnte meinen wir hatten Spaß und das nicht nur fürs Foto :D
 Wenn ich jetzt auf die Bilder zurück schaue, war es eine unglaublich schöne Zeit mit den Mädels.


BUENOS AIRES

Ich hatte das Glück, dass mein Zwischenseminar in Buenos Aires stattgefunden hat. Mehr als ich mir vor dem Jahr vorgestellt hatte, was sag ich denn da VIEEEL VIEEEL mehr. Natürlich habe ich diese Möglichkeit genutzt und bin früher angereist, um dort meinen Urlaub zu verbringen. Ok den ersten Urlaub, denn direkt im Anschluss ging es nach Brasilien. Dazu später.
In Buenos Aires also angekommen. Ich hab mich so klein gefühlt in dieser gigantischen Stadt. Klein aber mit voller Begeisterung natürlich, denn von Sekunde zu Sekunde hat mich Buenos Aires mehr und mehr verzaubert. Was es war, was mich verzaubert hat, kann ich gar nicht so genau sagen, aber ganz oft sind es die Menschen, die sehr viel ausmachen. Ich habe unglaublich viele neue Menschen kennengelernt, Weltreisende, Pärchen, oder einfach nur Kurzreisende. Auch alle möglichen Nationalitäten waren dabei, wirklich von der ganzen Welt. Wie der Zufall es aber so wollte, hab ich mich direkt mit einer Gruppe Chilenen angefreundet beim argentinischen "asado" (Grill) auf der Dachterrasse des Hostels über den Dächern von Buenos Aires. Kaum war ich ohne die Schwestern unterwegs, bin ich auch schon direkt am ersten Abend feiern gegangen. Also hab ich das Argentinische Nachtleben auch direkt einmal kennengelernt. Hätte ich mich besser nicht zu früh gefreut, denn das Partyleben erwacht erst gegen 2 Uhr morgens oder eher noch 3 Uhr. Ich war ein solches Ausmaß gar nicht gewohnt,aber gut, ich hab durchgehalten und mit den Chilenen wurde es dann noch echt witzig und die Hauptsache war, dass ich wieder gut im Hostel angekommen war. Es war schon ziemlich naiv von mir, denn ich hatte wirklich keine Ahnung wo es hingeht geschweige denn wie ich wieder zurück komme, aber gut wie sagt man so schön.. no risk no fun. Mit ein wenig Menschenkenntnis kommt man schon gut klar und so war es im Endeffekt auch, denn ich wurde gehütet wie ein kleines Baby. Die 5 Tage, die ich dann auf mich allein gestellt war, hab ich mit viel Feiern, wenig Schlaf, wenig Essen, viel Mate, sightseeing und Kontakten auf der ganzen Welt knüpfen verbracht. Mir wurde es zwar vorher schon gesagt, aber jetzt kann ich aus Erfahrung sprechen. Bereist die Welt und das ALLEINE! Man macht die coolsten Bekanntschaften, Erfahrungen und alles was man sich vorstellen kann. Ich kann nur immer wieder sagen, dass ich mich in die Welt verliebt habe und mir noch einiges bevorsteht.

Gut, danach kam das Zwischenseminar.. weniger spektakulär, hat mir nicht so viel gebracht, aber es gab Essen und ein Bett zum Schlafen. Ich hab aber auch von anderen Freiwilligen gehört, dass sie bessere Erfahrungen mit dem Zwischenseminar gemacht haben, war also vielleicht auch nur meine Ansicht auf dieses Seminar.

Und weiter ging es schon mit meiner Reise nach Brasilien. Ein weiterer Traum ging in Erfüllung. Ich hab nämlich eine sehr sehr gute Freundin besuchen dürfen in Passo Fundo. Auch hier hatte ich eine unglaublich schöne Zeit, mit ihr und ihren Leuten. Die Zeit verging natürlich gaanz schnell und schon ging es zurück nach Chile zu den Schwestern, die ich in den fast 3 Wochen, doch schon ziemlich vermisst hatte. 

Es ging zurück in ein geregeltes und geordnetes Leben. Man glaubt es vielleicht kaum, aber macht man einmal eine intensivere spirituelle Erfahrung, dann fehlt einem der Ausgleich zum Glauben. Ich konnte wieder runter kommen. Naja nicht ganz :D. Die Schwestern haben mich zugeschüttet mit Fragen. Eine der Ersten war : "Und warst du feiern?- Erzähl uns wie es war!!" Die Offenheit schätze ich sehr, denn die Schwestern wissen, dass ich auch nur eine normale Jugendliche bin, so wie sie es auch waren. Die Schwestern sind nicht als Nonnen geboren, man kann über alles mit ihnen reden und dazu bekommt man wirklich hilfreiche Ratschläge. Immer noch würde ich für nichts meine Erfahrungen, die ich im Projekt mache und gemacht habe eintauschen wollen. Ich lerne fürs LEBEN.

Jetzt bin ich also wieder in meinem verregnetem Puerto Montt und die Arbeit in der Schule geht weiter. Neues Halbjahr, neue Leher, die selben Schüler und neue Motivation.

Wie schon gesagt, MATE!!

Puerto Madero
Puerto Madero
                   
Wöchentlicher Markt in San Telmo

  
        
Der neue Trendjob?
Die Aussicht aus meinem Hostel in San Telmo..
Ich will ja keine Werbung machen, aber falls jemand ein
Hostel in Buenos Aires braucht.. Es heißt Ostinatto ;)

Tschüß und bis hoffentlich Bald.. 
Frohe Ostern wünsche ich auch nochmal allen nachträglich :D 

Dienstag, 3. Februar 2015

Smog Smoggiger Santiago und die Luft steht :D

Eines Morgens steige ich also in ein Micro ein und  verlasse Maria Reina für ein Weilchen. 3 Schwestern begleiten mich.  Angekommen. Ein Terminal. Menschenmassen. 12Uhr und die Sonne steht so ziemlich genau über mir. Es ist heiß und stickig. Die Klamotten kleben an mir. Um mich herum, aneinandergereihte unzählige Geschäfte. Eine Feststellung? Alle verkaufen den gleichen billigen oder manchmal nicht billigen Schnick Schnack. Gestresste Gesichter.  Alles grau, bis auf die ein zwei Palmen, die zur Deko gesetzt wurden. Plattenbauten. Hohe Bürogebäude. Heruntergekommene Gassen. Ein weiterer Hauch von grau.                                                                                         Die Innenstadt Santiagos. Ein Traum von Großstadt. Mittlerweile haben wir vier uns aufgeteilt, denn jede von uns hatte etwas anderes vor. Ich habe mich mit Franzi getroffen, einer Freiwilligen, die ich vor einigen Monaten auf dem Fid-Vorbereitungsseminar kennengelernt habe. Wer sie ist und was sie macht könnt ihr auf ihrem Blog nachlesen.                                                                                         Nachdem wir durch einige Geschäfte gelaufen sind, haben wir uns entschieden etwas zu essen. Nur wo? Wir sind einer Empfehlung nachgegangen und sind dann im „Barrio Italiano“ gelandet. Ein bisschen Gesuche später sind wir in einem echt niedlichen Restaurant angekommen. „Fabrica de Pizza“ und beide waren echt begeistert. Zum Essen habe ich mir dann einen Pisco Sour bestellt. Dieses Getränk wird in Chile so konsumiert wie unser Kölsch in Köln. Der Pisco ist eine Art Traubenschnaps und der wird gemischt mit Zitronensaft, sehr banal und sehr lecker.  Das Bier mit Salz und Zitronensaft habe ich dann aber doch weggelassen. Die Chilenen sind manchmal doch ziemlich seltsam. Am Terminal de Buses ging es dann auch schon wieder zurück nach Maria Reina. Sowohl Franzi als auch ich wollten schnell aus Santiago raus, denn um 16Uhr steht die Luft in Santiago einfach nur noch und der Staub schnürt einem den Atem zusätzlich weg. Ein richtiges Großstadtfeeling.  Eine Stunde später sind wir in Maria Reina angekommen, meinem Ruhepol. Man konnte wieder atmen und auch eine Brise frischer Luft wehte uns entgegen. Alle Schwestern sind unglaublich herzlich und ich hatte das Gefühl, dass Franzi sich sehr wohl gefühlt hat. Wir hatten alle gemeinsam einen sehr unterhaltsamen und witzigen Abend. 

Bis Baaaaallld :)
Chiaooo und danke fürs Lesen!!!

Samstag, 10. Januar 2015

Es hätte auch ein ganz normaler Tag sein können

Um 7 Uhr morgens wie gewohnt die Messe. Alles friedlich. Alle zusammen nett gefrühstückt. Ich wieder ins Bett. Mittag gegessen und dann zusammen gesungen und aufgenommen. Alles gut, aber dann auf einmal war die Sonne so seltsam. Kurz umgeschaut, der Berg hat angefangen zu brennen. Wir haben uns keine weiteren Gedanken gemacht, obwohl ich innerlich doch ziemlich erschrocken war, denn das Feuer war und ist immernoch ziemlich nah. 15 Uhr. Die Schwestern fangen an auch leicht panisch zu werden. Immer und immer mehr Sirenen hört man um sich herum. Von allen Seiten. Puuuh endlich die Hubschrauber kommen an. Ein Funke der Erleichterung. Von Maria Reina aus sahen die Flammen schon groß aus aber die müssten da vor Ort etwa geschätzt gute 3-6 Meter hoch sein, wenn nicht noch höher,  aber ich möchte wirklich nicht übertreiben. Ich werde immer nervöser. Immer mehr Sirenen. Aus einem Hubschrauber wurden 2. Die Aufnahmen abgebrochen, mit Sirenen und Hubschrauber eher unvorteilhaft. Ich gehe dann mal meine Kamera holen, damit ich alles festhalten kann. Auf einmal sehe ich den kleinen grauen Minibus auf mich zu rasen. 16 Uhr. Viel zu schnell fährt eine der Schwestern über den ziemlich unebenen steinigen Weg, guckt mich mit großen Augen an und bremst abrupt neben mir. Loooos spring rein, wir gehen helfen. Ohne nachzudenken bin ich da rein gesprungen und los ging es. Leichtsinng? Und wie. Mittlerweile hat sich das Feuer schon krass ausgeweitet und es scheinte noch lange nicht aufzuhören. Im Minibus waren dann insgesamt 5 Schwestern und ich. Nach 3 Minuten fahrt sind wir schon an eine Stelle gekommen an der uns die Polizei nicht weiter lassen wollte. Da habe ich erst gemerkt wie nah wir doch an dem Feuer sind und wohnen. Meine Panik steigt an. Die Hubschrauber fliegen ganz nah über uns, selbst die übrigen Tropfen des Wassers aus den Behältern, die unter den Hubschraubern hängen, treffen uns. Unser Ziel war eine 75 Jahre alte Omi, die alleine am Fuße der Gebirgskennen lebt, doch die Polizei wollte uns nicht durchlassen. Bis sie endlich verstanden haben, dass wir nicht zum gaffen sondern zum helfen gekommen sind. Selbst ein Fernsehrteam war anwesend. 16:30uhr. Angekommen bei der aufgelösten Omi. Zu diesem Zeitpunkt hatte die alte Frau schon ihre Kühe vom Berg geholt und das alleine. Das Feuer brannte etwa 150 Meter (geschätzt) von uns weg. Wir mehr oder weniger ruhig, da es ihr, den Tieren und dem Haus gut geht. Während das Feuer fröhlich vor sich hin brennt unterhalten wir uns noch eine Weile und beruhigen die Omi, die sichtlich froh war, dass wir angekommen sind. Die Asche fiel nur so vom Himmel, wie die ersten Schneeflocken im Winter. Plötzlich drehte sich der Spieß um. Es wurde stickiger und wärmer, deutlich wärmer. 16:45 Uhr. Ich war an meinem "Lebenriskierenlimit" angekommen. Ich will weeg... Ich will hier nicht sein. Nur gut, dass wir genau in diesem Moment angefangen haben unsere "Schneller als das Feuer" Aktion angefangen haben. Die Schwestern ignorierten meinen kleinen Nervenzusammenbruch, den konnte man wirklich nicht gebrauchen. Gut schnell umdenken dachte ich mir, mein Gewinsel bringt hier nichts. Denken, denken , denkeen. Und ruhig bleiben nicht vergessen. Das Feuer kommt immer näher. Gut meine Gedanken gefasst. Mist! Ich hab gar keine passenden Schuhe an, um da den Berg hoch und runter zu laufen. Zack Problem gelöst.  Einfach mal die Nachbarin gefragt, ob sie denn nicht ein Paar Schuhe für mich hat. Sie nicht, aber ihr Sohn. Fußballschuhe in Größe 43, besser als meine Flip Flops auf jeden Fall. Wir sahen aus. Die fünf Nonnen und die hysterische Ausländerin. Bewaffnet mit Eimern, alle nasse Tücher halb im Gesicht, denn der Rauch erschwerte das Atmen doch ziemlich und dazu die Mittagshitze und das Feuer. Ich glaube es waren etwa 35 Grad. 17 Uhr. Aus 2 Hubschraubern werden 4. Wir beförderten das Wasser in Eimern nach Oben. Ein riesiges Gerenne geht los. Einige Nachbarn kamen auch schließlich an, denn wir haben wirklich männliche Unterstützung gebraucht. Die Eimer waren wirklich schwer und diese mussten immer und immer wieder über die Zäune gehoben werden, da wir mitten in diesem Stall mit den Kälbern standen.. Daraufhin das Wasser weiter hoch transportieren.. Gut es war mehr eine eingezäunte Weide. Es ging weiter hoch noch näher ans Feuer mit Hacke und Spaten. Wir mussten einen Graben freischaufeln und diesen bestenfalls noch mit Wassen befeuchten und diesen Graben parallel zum Feuer. Ich hab dieses Prinzip bis jetzt noch nicht ganz vestanden und ob es wirklich hilft aber gut, ich hab das getan was mir gesagt wurde. Ich will nicht wissen wie oft ich diesen Berg hoch und runter gelaufen bin, ob mit leeren, vollen oder ohne Eimer. 18 Uhr. Was mir wirklich im Herzen weh tat waren die Kälbchen und die Kühe die wegen dem Rauch, der Hitze und wahrscheinlich unserer Angst und Hektik angefangen haben zu brüllen. Mir taten alle Tiere wirklich sehr leid, aber man konnte sie nicht beruhigen also weiter ging es. 18:30 Uhr. Der Wind wird schwächer. Das Feuer breitet sich nicht mehr ganz so schnell aus. Wir machen immer weiter mit dem Graben. Auch weitere Personen sind angekommen,  diesmal Profis. Es gibt hier extra Truppen die neben der Feuerwehr für Brände und besonders Waldbrände zuständig sind. Etwas Erleichterung. Trotzdem gehts weiter. Die Kühe haben sich beruhigt. 19 Uhr. Erst ein Hubschrauber kam bei uns an, der Rest flog immer wieder über unsere Köpfe hinweg, weil das Feuer da noch schlimmer war. Mein Körper hat schon lange sein Limit erreicht aber weiter gehts. Eine Stunde später hörten wir zufrieden auf, denn das Feuer zog über den Berg weiter auf die andere Seite und unsere Graben waren gegraben und viel Fläche war befeuchtet. Zwar immer noch ein mulmiges Gefühl, aber gut. Mehr konnten wir nicht machen. Immer wieder gingen von uns aus gesehen kleine Flämmchen an. Warscheinlich aber so einen halben Meter hohe Flammen in Realität. 20 Uhr. Wir packen unsere Sachen und fahren los. Den Schwestern, die auf uns warteten, alles aufgeregt erzählt und zusammen gegessen. Hier jetzt gerade 00:18Uhr. Das Feuer brennt immer noch. Jetzt gerade brennt es schon um die 10 Stunden. Und es sieht noch lange nicht so aus, als würde es sich legen. Ich bin wirklich nicht müde und kann nicht schlafen,  mit dem Wissen, dass da hinten, gar nicht mal so weit weg von mir ein riesiges Flächenfeuer brennt und nachts der Wind immer stärker ist als tagsüber. Nachts sieht man noch genauer, wie viele kleine Flammen doch noch über die ganze betroffene Gebirgskette an sind. 14 Häuser sind abgebrannt. So wie ich es verstanden habe aber nur Ferienhäuser, die leer standen. Ich bin aber leider auch nicht so aufgeklärt über die Opfer des Brandes. Jetzt werde ich mehr oder weniger ruhig schlafen gehen und sehen wie es morgen weiter geht. Ich kann nichts machen. Man hört die Hubschrauber am Himmel und ab und zu noch einige Sirenen.

Somit beende ich meinen nicht ganz so erfreulichen Beitrag.

Chiauu chiaauu nos vemos

Dienstag, 6. Januar 2015

Ich öffne meine Augen langsam. Geweckt werde ich von der langsam stark beginnenden Hitze. Chile und auch die ganze Welt schreibt den 01.01.2015. Ich liege in meinem Bett in einem Zimmer, das durch einen beigen Vorhang getrennt wird. Auf der anderen Seite des Vorhangs schläft die Madre, zu diesem Zeitpunkt müsste sie jedoch schon lange wach sein. Es müsste schon später Morgen sein, wie viel Uhr es genau ist, weiß ich nicht. Durch mein Zimmer hier in Maria Reina (bei Santiago de Chile) höre ich in der Küche und gleichzeitig Esszimmer einige Stimmen der Schwestern. Ich habe gute Laune und bin relaxter denn eh und jeh. Viele Bilder schießen mir durch den Kopf, vom Ausflug am 30.12.2014 mit den Chicas und den Schwestern in Pertrohue. Die atemberaubende Natur im Süden Chiles, die mich echt zum Staunen gebracht hat. Wunderschönes grünes Patagonien.








Ein bisschen Werbung für meinen geliebten Mate darf natürlich nicht fehlen :D


 Die Bilder von der Neujahrsnacht und das leckere Essen mit den Schwestern. Es wurde gesungen und gelacht bis die Uhr 00:00 anzeigte und sich alle in den Armen lagen und sich nur das Beste und Gottes Segen zum neu anfangendem Jahr wünschten.


 Ich fühle mich unglaublich ausgeglichen, ja das trifft es am besten. Ausgeglichen mit meinem Inneren und dem großen Ganzen da draußen, hier mein Dauerzustand und es fühlt sich wirklich gut an, solange ich den Moment lebe und nicht an die Zukunft denke, denn dann schießen mir die üblichen Zukunftsfragen durch den Kopf. „Was mache ich bloß wenn ich wieder in Deutschland ankomme?“  „Wie läuft dann alles ab?“ „Wo werde ich studieren?“ „Werde ich überhaupt studieren?“  „Falls ich nicht studiere, was für eine Ausbildung mache ich?“ „Oder vielleicht ein duales Studium?“  und und uuuuund….
 Ich möchte mich hier in meinem Auslandsjahr eigentlich überhaupt nicht mit diesen Themen beschäftigen, aber es schießt einem öfter als einem lieb ist durch den Kopf. Schließlich entscheide ich mich doch mal auf meine Uhr zu gucken, nachdem ich mit meinen Gedanken wieder mehr als abgeschweift bin. 11:10Uhr. Ups doch sehr spät geworden…  Zwar etwas spät, aber ich schmeiße mich aus dem Bett und tapse langsam aber sicher ins Badezimmer. Etwa 15 Minuten später traue ich mich dann auch zu den Schwestern, die mich mit einem Lächeln erwarten und mich belustigt fragen: „Naaa bist du ausgeschlafen?“  Die Schwestern sind zu diesem Zeitpunkt alle schon etwa 4 Stunden wach. Ein Frühstück und einen Crashkurs  über Skorpione, Taranteln und Vogelspinnen später und deutlich eingeschüchtert stehe ich mitten in Maria Reina. Ich lasse die ganze Atmosphäre auf mich wirken. Unfassbar diese Stille.  Eine sehr trockene Landschaft umringt von den Gebirgsketten, die Sonne ist sehr heiß und mein Körper signalisiert mir mehr als deutlich, dass wir gerade Juli und nicht Anfang Januar haben. Die Vielfalt der Natur hält sich in Grenzen und doch fasziniert sie mich, denn nur 1000km weiter im Norden und von dem wunderschönen grün des Südens ist hier weit und breit nichts zu sehen. Was hatte ich da nochmal in Erdkunde gelernt? –Genau, eine Strauchsavanne, das könnte dem Ganzen hier die passende Beschreibung geben.  Der heiße Wind weht mir ins Gesicht, die Pferde des altbekannten Don Memo, der das Gebiet hier bewacht und mit seiner Familie lebt, fressen das schon lange ausgetrocknete Graß und ich verschwinde wieder im Haus, da die Hitze kaum zu ertragen ist.



Einen Tag später, wie kann es auch anders sein? Ich mache Bekanntschaft mit einer für mich ziemlich großen Spinne und bin erstaunt, wie mädchenhaft und hysterisch meine Reaktion auf diese Kreatur war. Ich bin halb kreischend, lachend, singend, weinend und springend weggelaufen und hab den Kampf der Madre überlassen. Normalerweise habe ich kein Problem damit die üblichen kleinen Spinnchen in Deutschland kurzerhand zu eliminieren, aber hier lebt man mit den 5fach größeren Verwandten unter einem Dach. Ich weiß ja nicht wie ihr mit dem Wissen, dass die lieben handflächen großen Vogelspinnen da draußen ihr Wesen treiben und sich ihr zu Hause mit den Skorpionen teilen, schlafen würdet. Zumindest sind diese nicht giftig. Falls ich aber einem Skorpion über den weg laufe, sollte ich möglichst schnell reagieren und ihn möglichst schnell töten, denn von einem Skorpion gestochen zu werden soll ziemlich schmerzhaft sein.. Von dem knackigen Geräusch sollte ich mich nicht zu sehr beeinflussen lassen.  Ich glaube ich bevorzuge weglaufen, es sei den… Auch ganz wichtig, immer bevor man ins Bett steigt oder Schuhe anzieht, sicher gehen, dass ja kein Skorpion oder eine Tarantel sich darin/darunter verstecken. Was für Erfahrungen man hier doch macht. Die Massen an Mücken sind dann doch mein kleinstes Problem..

Ein frohes neues Jahr wünsche ich Allen!!! Ich hoffe alle sind gut reingerutscht und haben das Jahr 2014 friedlich hinter sich gelassen. Auf das ganze Neue, das einem täglich immer wieder begegnet.

Peaceee and ouuut!!! 
Chiaooo chiaooo